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Thailand & Laos 2007

Thailande du nord et Laos | Nordthailand und Laos | février et mars 2007

Bangkok – Chiang Mai – Pai – Chiang Mai – Chiang Rai – Chiang Khong – Houay Xai (Laos) – Luang Prabang – Vang Vieng – Vientiane – Bangkok

Ausschnitt Laos: Luang Prabang – Vientiane (5 Velotage)

28.2.07 Route 13 und Wupong

Wir wollen auch weiter suedwaerts fahren Richtung Vientiane und verlassen Luang Prabang. Ich freue mich auf diese bergige Strecke. Am Morgen stehen so fette Gewitterwolken am Himmel, dass wir abwarten und gemuetlich fruehstuecken. Am Nachmittag fahren wir los. Die ersten 25km sind flach bis Xiang Ngeun, dann gehts aufwaerts, etwa 1000 Hoehenmeter zieht sich die Strasse durch Bananenplantagen und Wald in Serpentinen hoch, während 15km. Die Hitze spüren wir nun besonders, etwa 35Grad « brennts » runter. Wir fahren immer wieder durch hübsche Doerfer mit Bambushuetten, kreuzen Arbeiterinnen auf dem Weg ins Feld. Kinder stecken ueberall ihre Koepfe raus, rennen uns lachend nach, einige nehmens mit ihrem Velo mit uns auf und alle rufen mit einem breiten Grinsen « Sabaidee » (guten Tag auf laotisch) und « Hello ». Ich habe etwa 100 mal Sabaidee gesagt und gewunken und es wird fast schon anstrengend die Hand vom Lenker zu nehmen weils doch recht steil ist. Schliesslich sausen wir bei goldenem Sonnenuntergang Kurve um Kurve runter nach Vangpang, ein idyllisches Dorf, an einem Fluss mit einer hohen Bruecke gelegen. Das naechste Guesthouse ist weit entfernt ueber dem naechsten Pass. Wir fragen bei einer Familie, welche einen kleinen Laden betreibt, ob wir irgendwo schlafen können. Wupong, zweifellos das Familienoberhaupt, empfängt uns sehr herzlich und zeigt wie selbstverständlich hinter die kleine Theke auf den Boden. Seine Tochter stellt kurze Zeit später ein Plateau dampfendes Essen mit Reis, Kohl, Ei, Algen aus dem Fluss und zwei grosse Flaschen Lao-Bier vor uns. Zwei Betten werden hergerichtet, Eins im Laden, das andere auf der Veranda. Wupong besteht darauf, weil wir nicht verheiratet sind (). Er bestaunt unsere selbstaufblasenden Mätteli (er will fünf für seine Familie). Schade kann ich nur zwei Wörter laotisch (ja guten Tag und Merci) die Verstaendigung war also recht kreativ, merci Aedu fuer dein Buechli mit den Zeichnungen. Wupong führt uns nach dem vorzüglichen Essen ganz cool und stolz in seinem Dorf herum. Bei seiner anderen, verheirateten Tochter « müssen » wir uns ein thailändisches Karaoke-DVD reinziehen, mit Ehrenplätzen auf Polstersesseln. Am Boden vor dem TV sitzen viele Kinder, welche nicht zum Bildschirm sondern pausenlos uns angucken. Die Nacht ist inzwischen still und tiefschwarz geworden und mein Schlafplatz auf der Veranda gefällt mir ausgezeichnet. Julien schläft hinter der Ladentheke, Wupong schliesst für die Nacht die offene Front jeweils mit Holzbrettern. Am nächsten Morgen ist’s sehr dunstig, feucht und kühl. Wir werden wieder mit einem grossen Tablett Essen verwöhnt, Kinder gehen durchs Dorf mit ihrem « Brot », einer Kugel Stickyreis in der Hand, und das Leben im Dorf nimmt seinen Lauf. Bevor wir uns von Wupong und seiner Familie verabschieden, wird noch Juliens (kaputter) Velocomputer von Wupongs Nachbarn genau studiert.

2.3.07 Durch die Berge von Laos

Die Täler stecken tief im Dunst als wir in Vangpang losfahren. Wupong hatte uns gewarnt mit wilden Gesten und laut gelacht, es sei sehr steil und gehe nur aufwärts, dort wo wir hinwollen, laaange aufwärts. Natürlich hatte er recht. Nach einer 20km langen Steigung, vielen Kurven und einem Platten (der erste und einzige) erreichen wir Kiou ka Cham. Hier halten auch die Busse und fleissig werden wie vielerorts la vache-qui-rit-Baguettes verkauft. Weiter führt uns die Strasse den Hängen entlang in der Höhe, rauf und runter, mit immer schönen Aussichten und hübschen Dörfern mit freundlichen Menschen und süssen vielen Kids. In den grösseren Dörfern hat es Schulen, welche oft in einem von der Grösse und Standort her auffallenden Gebäude untergebracht sind. Gegen Mittag kommen uns Schüler entgegen, z.t. auf Velos und in Uniform. Die Menschen sind am Wasser schleppen, Strohdachelemente binden, in den Feldern, sich am Dorfbrunnen am waschen, am kochen, am Babys stillen, am Wäsche waschen, am winken. Hängebauchschweine und Hühner tummeln sich zwischen den Häusern. Die Kinder betreiben ein besonderes Spiel. Wenn sie uns sehen stellen sie sich in Reihen auf und strecken die Hand aus, damir wir uns während dem vorbeifahren « durchklatschen » können. Alles mit verschmitztem oder auch lautem Lachen natürlich. Es ist sehr heiss. Die laotische Bouillonsuppe mit Minze und Gemüse ebenfalls, welche wir am Strassenrand schlürfen (und ich hab Lust auf einen Kühlschrank), doch ein echter Durstlöscher. Die Route 13 ist die einzige geteerte Verbindungsachse in den Sueden, Abzweigungen gibts fast keine, Verkehr hats auch sehr wenig, nur ein paar Pickups und Busse welche die Traveller nach Vangvieng führen. Auf dieser Strasse gabs vor einigen Jahren hässliche Überfälle. Als weit weg vom letzten Dorf ein Laote mit einer Kalaschnikov sein Moped anhält, wird mir etwas anders. Doch uff der machte nichts, von denen gabs immer wieder am Strassenrand, sind eine Art Miliz welche die Dörfer bewachen und keine Bandits. Als wir in Phou Khoun ankommen, haben wir zwei grosse Pässe hinter uns und etwa 2200 Höhenmeter in den Beinen. Wir nehmen uns ein Zimmer in einem der zwei Guesthouse, mit traditionellem Badezimmer: ein grosses Fass Wasser mit einem bunten Plasticgefäss zum schöpfen. Während dem fahren hatte ich von so einer kalten Dusche geträumt…

2.3.07 Khong zeigt uns sein Hmong-Dorf
Das Dorf Phou Khoun lassen wir hinter uns. Weiter aufwärts gehts nicht, yes, eine lange Abfahrt liegt uns als erstes zu Füssen. Es ist völlig dunstig und trüb wie gestern morgen auch schon, und trotzdem ist die Aussicht von hier oben überwältigend auf die umliegenden Berge und Täler. Weiter hinten kann man bereits die Karstlandschaft sehen. Wir fahren heute mit Christoph, einem cycliste français, den wir gestern abend beim Essen kennengelernt haben. Er ist schon ne ganze Weile in Asien unterwegs und hat noch ein ganzes Jahr Veloabenteuer vor sich. Wir halten nach den ersten paar Kilometern Abfahrt im Dorf Hinngon-Kang, einem Hmong-Dorf (Bergvolk) welches auf einem Grat liegt. Viele Menschen sind hier versammelt. Wir treffen auf Khong. Er ist Student in Vang Vieng. Er spricht englisch und erzählt uns, dass sein Grossvater gestorben ist und hier eine dreitägige Beerdingung stattfindet. Er möchte uns die Kultur und Bräuche seines Volkes näherbringen und zeigt uns « sein » Dorf. Der Leichnam wird in einem der Häuser aufgebahrt, umringt von den vier trauernden Ehefrauen. Die Menschen hängen Wünsche auf weissem Papier für die Familie auf was ein schönes Gebilde ergibt und trommeln rhythmische Klänge. Vier Rinder und drei Schweine werden geschlachtet für den Verstorbenen, welcher ein angesehener Mensch war im Dorf. Vorallem die älteren Frauen haben sich traditionell gekleidet. Wir verabschieden uns schliesslich und fahren weiter, ist ein ständiges auf und ab durch eine sehr schöne Landschaft bis Kasi. Dort trinken wir cannes a sucre mit Eis und Sandwich mit la vache qui rit (ja die spuren der franz. Kolonialzeit). Die Strasse verläuft ab hier recht flach, ein Minipass folgt noch wo wir einer deutschen Fahrradreisegruppe begegnen, dann nähern wir uns der sehr schönen Karst-und Felslandschaft von Vang vieng. Hier treffen wir wieder auf die zwei Belgier-Velofahrer Wolther und An, welche wir bereits auf dem Mekong kennenlernten www.xplodition.be. Christoph hat einen Velocomputer, weshalb ich heute die Zahlen genau kenne: 107km und trotz Wechsel von den Bergen in die Ebene satte 818Höhenmeter.

3.3.07 Tubing in Vang Vieng
Vang Vieng ist nicht wirklich schoen, aber die Landschaft rundherum schon. Karstfelsen und unzählige Hoehlen. In Vang Vieng gibts jede Menge Happy-Drinks und Video-Bars und Restaurans wo Friends und Simpsons läuft und tagelang abgehängt wird… ein (dekadentes) Backpacker-Ghetto. Wir gehen erstmal den Fluss runter tuben mit unseren neuen Velokumpels (ca change un peu du vélo) und verlassen diesen Ort so bald als möglich wieder.

6.3.07 Vientiane
In zwei Tagen radeln wir von Vang Vieng nach Vientiane. Die erste Etappe ist hügelig mit einem ständigen auf und ab. Wir übernachten in Phonhong und kommen nach einem flachen Abschnitt in Vientiane an. Eine recht gemütliche Hauptstadt deren Charme man vielleicht etwas suchen muss. Trotz dem dörflichen Flair hab ichs voll geschafft, mich mit der Bicicletta zu verirren, obschon ich nur mal ein paar Strassen weiter was angucken wollte. Hab mich total verfahren, es sieht überall gleich aus und die Stadtfläche ist enorm… oder fuhr ich doch im Kreis?

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